Die „Stadt der Toten“ ist eine Reihe ausgedehnter Nekropolen und Friedhöfe aus islamischer Zeit. Sie erstrecken sich nördlich und südlich der Zitadelle von Kairo, unterhalb der Moqattam-Hügel und außerhalb der historischen Stadtmauern und umfassen ein Gebiet von ca. sechs Kilometern Länge. Die Friedhöfe sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Historisches Kairo“. Die Nekropole, die die „Stadt der Toten“ ausmacht, hat sich über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt und enthält sowohl die Gräber der einfachen Bevölkerung Kairos als auch die kunstvollen Mausoleen zahlreicher historischer Herrscher und Eliten der Stadt.
Ab dem späten 19. Jahrhundert und verstärkt im 20. Jahrhundert führte der Druck der intensiven Urbanisierung Kairos und die daraus resultierende Wohnungsnot zu einem starken Anstieg der Zahl der in den Friedhöfen lebenden Menschen. Einige Menschen besetzten die Mausoleen und Grabanlagen und verwandelten sie in improvisierte Unterkünfte. Diese „Grabbewohner“ blieben jedoch nur ein relativ kleiner Teil der Gesamtbevölkerung in dem Gebiet. Die meisten Schätzungen gehen davon aus, dass in der „Stadt der Toten“ zwischen 300.000 und 500.000 Menschen wohnen.
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